Philosophische Betrachtungen

 

Alles Böse wurzelt in einem Guten und alles Falsche in einem Wahren.

Thomas von Aquino (1225-1274)

 

Die Lüge ist so verächtlich, dass sie, wenn sie die großen Werke Gottes preist, die Göttlichkeit derselben entwürdigt. Die Wahrheit aber ist von solcher Herrlichkeit, dass auch die geringsten Dinge, die sie lobt, zu edlen werden.

Leonardo da Vinci (1463-1519)

 

Wir dürfen nicht annehmen, dass alle Dinge unsertwegen geschaffen worden sind.

René Descartes (1596-1650)

 

Das Wahre ist nur eines, das Wahrscheinliche vieles, das Falsche grenzenlos.

Giambattista Vico (1668-1744)

 

Dass die Dinge, die ich mit meinen Augen sehe und mit meinen Händen betaste, existieren, wirklich existieren, bezweifle ich nicht im mindesten. Das einzige, dessen Existenz wir in Abrede stellen, ist das, was die Philosophen Materie oder körperliche Substanz nennen.

George Berkeley (1684-1753)

 

Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.

Immanuel Kant (1724-1804)

 

Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes werden, als dienendes Glied schließ' an ein Ganzes dich an.

Friedrich Schiller (1759-1805)

 

Was ist Seligkeit? Wiedervereinigung mit dem Ursprung. Wiedervereinigung wie die des Regentropfens mit dem Meere, wie die des welken Laubes mit der Erde, die es reifte.

Henrik Ibsen (1828-1906)

 

Der Tod wird zum Sinn des Lebens wie der auflösende Akkord der Sinn der Melodie; hierbei gibt es nichts Wunderbares: er ist ein Endpunkt der betreffenden Reihe und, wie man weiß, ist jeder Endpunkt einer Reihe allen Gliedern der Reihe immer gegenwärtig.

Jean-Paul Sartre (1905-1980)

 

Der Mensch ist nichts als wozu er sich macht. Das ist der erste Grundsatz des Existentialismus. Das ist es auch, was man die Subjektivität nennt und was man uns unter eben diesem Namen zum Vorwurf macht. Aber was wollen wir denn damit anderes sagen, als dass der Mensch eine größere Würde hat als der Stein oder der Tisch?

Jean-Paul Sartre (1905-1980)